In Travemünde hatte sich nach dem Vorbild in Curau eine Schweinegilde gegründet. Viele Travemünder hielten sich ein oder zwei Schweine für den Hausbedarf. Um sich vor dem Verlust der Schweine, sei es durch Tod, Krankheit usw., zu schützen, wurde ein vierteljährlicher Betrag eingezahlt, so dass man zumindest eine finanzielle Entschädigung in max. Höhe von 30 Thalern erwarten konnte. In der Jahreshauptversammlung vom 3.1.1954 mußte das Vorstandsmitglied Ploog wegen „Schweinelosigkeit“ zurücktreten. Wann das letzte Mitglied ohne Schwein war,
ist nicht überliefert. Wie wichtig die Kleintier- und Schweinehaltung früher für die Travemünder Haushalte war, zeigt, dass selbst im Kriegsjahr am 14.1.1945 eine Jahreshauptversammlung
abgehalten wurde. Die Gilde mußte wegen sinkender Mitgliederzahlen und Mangel an Ehrenamtlern 2014 aufgelöst werden und gehört nach über 140 Jahren der Geschichte an.